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Zur Deutung des Namens Papstdorf

Über die Herleitung des Namens und seine Ursprünglichkeit hat es viel Streit und sehr viele unterschiedliche Auffassungen gegeben. Daran beteiligen wir uns nicht. Hier sollen einfach ohne Wertung die bekanntesten Aussagen zusammen getragen werden.

In dem Namen “Bogansdorff” bzw. seiner tschechischen Schreibweise “Bonoyewicz” lässt sich der slawische Wortstamm “bog” – Gott vermuten. Damit wird gestützt, dass Papstdorf früher ein Gnadenort, also eine Stätte der Gottesverehrung gewesen sein könnte. Und “Bogdan” als Wortstamm im Namen könnte auch mit “Gott gegeben” übersetzt werden, als Ort, dem besondere Gnade zukommt. Im Wallfahrtsort Papstdorf soll es hier ein berühmtes Gnadenbild gegeben haben.

Die meisten mit “-dorf” zusammengesetzten Ortsnamen in der Sächsischen Schweiz sind nach ihrem Gründer der Niederlassung benannt. Meist sind diese Namen deutschen Ursprungs, aber auch slawische Familiennamen sind möglich. Deshalb gibt es hier sehr viele Möglichkeiten, entweder als Ableitung vom tschechischen Bogumil oder Bogdan, oder von den deutschen Namen Böger, Böge, Pöche oder Peche. Hier streiten sich die Gelehrten, weil das “p” in Papstdorf recht spät erschien. Andererseits wurde in dieser Zeit nach Gehör geschrieben, Rechtschreibregeln gab es nicht und die Übersetzungen ins und aus dem Lateinischen bzw. Tschechischen brachten immer wieder neue Schreib- und Verschreibweisen hervor.

Eine dritte Erklärungsart, die sich auf “Bobisdorff” stützt, will den Namen auf eine “Taufkirche” (ecclesia baptismalis) zurückführen. In dieser Zeit war es üblich, auch Orte nach dem Hauptaltar der Kirche zu benennen. Die Dorfkirche sein Johann baptista (dem Täufer) geweiht, ab 1430 war sie Tauf- oder Mutterkirche von Cunnersdorf und ihr, der “Papstkirche”, waren besondere kirchliche Handlungen vorbehalten.