Die Elbe

Lebensader, Transportweg, Wirtschaftsraft

Immer schon war die Elbe die Pulsader des Gebirges. Fähren vermittelten den Verkehr über den Fluß, die wichtigste war in Pirna und wird bereits 1325 erwähnt. Kähne mit hohen, weißen Segeln, beladen mit Getreide, Bausteinen, Obst und Holz, belebten den Strom. Bei ungünstigem Wind mussten die Schiffe mit Seilen vom Leinpfad aus gezogen werden. Das war die schwere Arbeit der Schiffszieher, der “Bomätscher”. Schiffsmühlen lagen auf der Elbe. Die Fischerei war früher im ganzen Gebiet des Elbsandsteingebirges recht ergiebig.

1837 begann die Dampfschiffahrt auf der Elbe. Ein der Vergangenheit angehörender Elbedampfer war der Kettenschlepper. Er zog sich an einer auf dem Grund der Elbe liegenden Kette flußaufwärts.

Dem Reichtum der Wälder verdankten viele Menschen als Holzfäller, Köhler, Fuhrleute und Flößer ihren Lebensunterhalt. Aus den Felsengebieten wurde das Holz aus den Nebenflüssen der Elbe (Kirnitzsch, Biela usw.) herunter geflößt und dann auf Kähnen oder als Flöße stromabwärts nach Dresden, Meißen, Magdeburg, ja bis Hamburg befördert.

Ein großer Teil des Holzes wurde in Meilern zu Holzkohle geschwelt. Diese Kohle war im Mittelalter ein begehrter Brennstoff für die Schmieden, Schmelzhütten und Eisenwerke. Die Blütezeit lag im 15. und 16. Jahrhundert. Auch in unserem Gebiet brannten überall Kohlenmeiler. Ganze Waldgebiete fielen diesem Gewerbe zum Opfer. Auch als Ausgangsstoff für die Papierherstellung wurde das Holz bald entdeckt.

Eine besondere Bedeutung erhielt das Elbsandsteingebirge, als man die Eignung des Felsmaterials für Bauzwecke und für Skulpturen erkannte. Die Elbe bot sich an als billiger Transportweg. Die ältesten belegten Steinbrüche bei Wehlen (die weißen Brüche) stammen aus dem 14. Jahrhundert. Der weißliche und gelbliche Sandstein diente u.a. zum Bau des Zwingers in Dresden.